Neugier ist kein schlechtes Benehmen, sondern der Schlüssel für erfolgreiche Kommunikation.
Die Annahme, dass „zu viele Fragen“ beziehungsweise Neugier etwas Schlechtes seien, ist kulturell tief verwurzelt. Es fängt wortwörtlich bei Adam und Eva an: Verführt von der bösen Schlange, essen sie – getrieben von Neugier – von der verbotenen Frucht und erlangen zwar „Erkenntnis“, müssen daraufhin aber leider das Paradies verlassen. Wenig besser ist es bei den alten Griechen. Dort entweichen einer geheimnisvollen Büchse Übel wie Arbeit, Krankheit und der Tod, die der Menschheit bis dahin unbekannt waren – hätte Pandora bloß auf Zeus gehört.
Neugier inspiriert Innovation
Falls Sie sich aber öfter mal fragen: Warum zum Teufel …?, Wie in Gottes Namen …? oder Wieso eigentlich nicht …?, machen Sie automatisch einen Schritt nach vorne. Denn ohne den Status Quo in Frage zu stellen, wüssten wir heute nicht, dass die Welt rund ist, würden Computer nicht in Hosentaschen passen und Autos nicht von selbst fahren. Erfinderische und kreative Menschen sind einfach neugierig. Oder ist es andersherum, um kreativ zu sein muss man neugierig sein? Sicher ist, Neues zu erforschen und sich damit neues Wissen anzueignen, liegt in unserer Natur.
Als Kinder begreifen wir die Welt, indem wir uns und anderen ständig und bisweilen nervige Fragen stellen und Dinge einfach ausprobieren: Was passiert, wenn ich meinen Teller vom Tisch schmeiße? Wie schmeckt eigentlich Sand? Und soll ich vielleicht mal auf diesen rot-leuchtenden Knopf drücken?“ – Neues zu entdecken macht uns einfach Spaß. Denn Neugier führt uns zu Überraschungen, neuen Erfahrungen, Herausforderungen, Entdeckungen und unerwarteten Gelegenheiten zum Lernen – und damit zu einem glücklicheren Leben, wie etwa der Psychologe Daniel Todd Gilbert von der Universität Harvard schreibt.*