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AR, VR und MR als Messeattraktion

03. Juli 2019, Kevin Prösel

Prospekte, Plakate, Pappaufsteller, hier und da ein Bildschirm: Sieht man einmal von Fachmessen mit digitalem Schwerpunkt ab, präsentiert sich die Messewelt noch immer überwiegend analog. Dabei bieten Technologien wie VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality) und MR (Mixed Reality) ganz neue Möglichkeiten für Aussteller, um aus dem Einerlei der Messepräsentationen herauszustechen.

DER MESSESTAND ALS ERLEBNISORT

Primär geht es auf Fachmessen um die Vermittlung von Informationen, die Präsentation neuer Produkte beziehungsweise Dienstleistungen, das Knüpfen von Kontakten und natürlich ums Geschäftemachen. Doch wer schon einmal – ob geschäftlich oder privat – auf einer Messe war, weiß, dass das nicht alles ist. Besucher kommen auch mit der Erwartung, etwas zu erleben. Das heißt: Aussteller, die es schaffen, ihr Messeangebot emotional erlebbar zu machen, bekommen mehr Aufmerksamkeit und Besucherzulauf.* Das gilt auch für das B2B-Messeumfeld. Doch wie lassen sich Fachthemen unterhaltsam inszenieren und mit Erlebnissen verbinden?  

AR, MR und VR eignen sich perfekt für Infotainment-Präsentationen, die Informationen zu Produkten und Dienstleitungen mit 3D-Visualisierungen und Interaktionsmöglichkeiten verbinden. So kann man es zum Beispiel Messebesuchern virtuell ermöglichen, in einen Motor hineinzuschauen oder ein industrielles Bewässerungssystem zu steuern. Ein solches Erlebnis macht nicht nur Eindruck, sondern prägt auch die neuen Informationen ins Gedächtnis.

Damit virtuelle Inszenierungen am Messestand jedoch von Erfolg gekrönt sind, ist es für Aussteller wichtig, die für sich passende Technologie zu wählen. Denn AR, MR und VR unterscheiden sich grundlegend voneinander und bieten völlig unterschiedliche Möglichkeiten der Inszenierung. Folgende Aspekte können bei der Entscheidung für eine der Technologien hilfreich sein:

AR UND WEBAR: UNENDLICHE MÖGLICHKEITEN

Mit AR lassen sich virtuelle Objekte vor reale Raumhintergründe einblenden und via Smartphone, Tablet oder Bildschirm betrachten. Der große Vorteil von AR-Anwendungen: Sie benötigen keine zusätzliche Fläche. Vielmehr erweitern sie virtuell den Messestand und bieten die Möglichkeit, den Besuchern viel – theoretisch sogar unendlich – mehr Inhalte zu zeigen als es auf der gebuchten Ausstellungsfläche sonst möglich wäre. Dadurch sind sie zum Beispiel für Aussteller mit großem Produktportfolio perfekt geeignet.

Ein weiterer AR-Vorteil: Die Bereitstellung zusätzlicher Hardware ist nicht zwingend notwendig, denn diese haben die Besucher schon in der Tasche: Sie können ganz einfach ihre eigenen, privaten Smartphones benutzen, um die AR-Inhalte zu sehen. Das heißt auch: Komplizierte Einweisungen und langwierige Betreuungen durch das Messepersonal entfallen.

Nicht zuletzt lässt sich mithilfe der neuen WebAR-Technologie die virtuelle Messepräsentation zusätzlich als „To-Go-Content“ anbieten. Messebesucher können auf webbasiere AR-Anwendungen auch außerhalb der Messe zugreifen und die virtuellen Inhalte mit anderen teilen. Sie müssen dafür keine App installieren, sondern lediglich eine mobile Website besuchen.

Der einzige Nachteil von AR ist, dass der Immersionsgrad im Vergleich zu MR und VR geringer ist. Nutzer können nämlich die virtuellen Inhalte nur auf digitalen Screens betrachten, die Umgebung um sie herum verändert sich für sie nicht. Bei der Fülle an Vorteilen, die AR mit sich bringt, ist das aber ein verschwindend kleiner Wermutstropfen. Zudem kann ein cleveres Konzept solche Defizite durch eine interessante und einfache User-Experience ausgleichen.

MR: HOLOGRAMME IM REALEN RAUM

Messe-Inszenierungen mit Mixed Reality lassen Hologramme in der echten Messe-Umgebung erscheinen. Die „gemischte Realität“ nehmen Besucher mithilfe von MR-Brillen wahr. Die richtige Wahl ist MR sicher dann, wenn es darum geht, Inhalte eindrucksvoll zu visualisieren, die sich nicht oder nur schwer auf einer Messe ausstellen lassen. Das können Dienstleistungen und komplexe Zusammenhänge wie zum Beispiel ein globales Logistiknetz oder auch Produkte wie Industriemaschinen sein.

Damit die Kombination aus realem Raum und Hologrammen optimal wirkt, ist es wichtig, Ausstellungsfläche und virtuelle Inhalte im Vorfeld aufeinander abzustimmen. Da die meisten MR-Brillen noch an Kabeln gebunden sind, sollte die Besucher-Experience aus Sicherheitsgründen in einem abgesteckten Bereich stattfinden. Zudem sollte das Personal am Messestand bereit und in der Lage sein, die Besucher in die MR-Anwendung einzuführen und ihnen bei Schwierigkeiten mit der Technik auszuhelfen.

VR: DER ZUGANG ZU ANDEREN DIMENSIONEN

VR ist die Technologie, mit der Messeaussteller ihre Gäste in komplett neue Welten eintauchen lassen können. VR-Brillen blenden den realen Raum aus und versetzen Nutzer in eine gänzlich virtuelle Umgebung, in der jede Form der Inszenierung möglich ist. Sinnvoll ist VR für Messeauftritte vor allem, wenn ganze Szenerien erlebbar gemacht werden sollen. Touristische Ziele, Unterwasserwelten oder täuschend echte Flugsimulationen sind nur einige Beispiele, für die sich der Einsatz von VR im Messekontext lohnt.

Damit das immersive Erlebnis überzeugt, muss sich der Nutzer währenddessen möglichst frei bewegen können. Gleichzeitig kann er aber den realen Raum nicht wahrnehmen. Aussteller müssen deshalb zusätzliche Fläche am Messestand einkalkulieren, die für die VR-Experience zur Verfügung steht. Im Idealfall ist es ein separater, eigens dafür bestimmter Raum. Das VR-Erlebnis sollte außerdem von Mitarbeitern begleitet werden, die Besuchern bei Problemen zur Seite stehen.

TECHNOLOGIE ALS MITTEL, NICHT ALS ZWECK

Bei der Frage, ob AR, MR oder VR am Ende die richtige Lösung für die eigene Messekommunikation ist, spielen sicherlich auch Geschmack und Budget eine Rolle. An sich hat jede der drei Technologien Potenzial, einen Messestand in eine Messeattraktion zu verwandeln. Vorausgesetzt, die Technologie wird nicht eingesetzt, nur um eingesetzt zu werden. Sondern weil sich damit die eigenen Inhalte am besten verpacken und vermitteln lassen. AR, MR und VR sollten also nicht Zweck, sondern Mittel für eine bessere und begeisternde Messepräsentation sein.

 

*Siehe dazu auch den Beitrag „Messen für Menschen“ auf S. 20 des Magazins Logistics Pilot, Ausgabe Juni 2019.

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